Immer wieder wollen KlientInnen konkrete Ratschläge von mir a la “Sagen Sie mir was ich tun soll“. Eine konkrete Antwort kann ich darauf, auch wenn ich dies gerne tun würde, aber meistens nicht geben. Die letzte Entscheidung bleibt stets beim Klienten, denn letzten Endes ist er der beste Spezialist für sich selbst. Er/Sie weiß am besten, was zum eigenen Wohlergehen zu tun ist. Allerdings verbirgt sich dieses Wissen oftmals. Deshalb begleite ich den KlientInnen „nachgehend“, stelle die richtigen Fragen und fördere so neue Ideen und Lösungsansätze für die Probleme des Klienten. Wieso? Weil es erwiesenermaßen nachhaltigere Erfolge bringt, wenn Menschen selbst auf Lösungen für ihre Probleme kommen. Sie fühlen sich durch das eigenständigere Agieren besser und bleiben eher am Ball.
Mehr Erfolg durch Eigenverantwortung heißt das Stichwort also.
Was ist Eigenverantwortung?
Mit dem Begriff „Eigenverantwortung“, auch als Selbstverantwortung bezeichnet, ist wohl schon jeder paar Mal im Leben in Berührung gekommen und möglicherweise sogar direkt konfrontiert worden. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Was bedeutet es wirklich, eigenverantwortlich zu agieren?
Die Eigenverantwortung lässt sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Im juristischen, unternehmensrechtlichen Sinne bedeutet die Eigenverantwortung etwa das Agieren auf „eigene Rechnung“. Das heißt, der Unternehmer ist beispielsweise für alle gemachten Schulden und andere unternehmerischen Tätigkeiten persönlich haftbar, dafür aber auch freier in seinen unternehmerischen Entscheidungen. Im sozioökonomischen Sinne beschreibt die Eigenverantwortung grob gesagt den „mündigen Bürger“ oder aktiven Staatsbürger. Gemäß liberaler Staatstheorie ist der Staat hierbei relativ schlank aufgebaut und überlässt jedem einzelnen Bürger einen hohen Grad an Freiheiten. Im Gegenzug darf sich der Bürger aber nicht auf allzu viele Hilfsleistungen vom Staat verlassen und muss sich zum Beispiel selbst um eine Krankenversicherung, usw. kümmern.
Eigenverantwortung im Alltag
Die Eigenverantwortung basiert also zusammengefasst immer auf gewissen Freiheiten, die uns gewährt werden, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass wir auch bereit sind für alle Konsequenzen, die sich aus diesen Freiheiten ergeben, einzustehen.
Auf unseren Alltag umgemünzt lässt sich Eigenverantwortung über den alten, aber immer noch hochaktuellen Spruch „Jeder ist seines Glückes Schmid“ definieren. Eigenverantwortlich zu handeln bedeutet also, uns möglichst nicht auf andere zu verlassen, wenn es um unser Wohlbefinden und Glücklichsein geht. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass wir nicht auf andere Meinungen hören oder Ratschläge von anderen vermeiden sollten. Doch am Ende des Tages machen wir nicht andere für unsere Probleme verantwortlich.
In einem eigenverantwortlichem Leben haben wir also Erfolge vor allem uns selbst zu verdanken, Misserfolge sind aber genauso unsere Angelegenheit, die wir vor allem selbst lösen müssen. Opferrollen und das Verlassen auf andere gilt es bestmöglich zu vermeiden.
Durch Beratung & Begleitung zu mehr Eigenverantwortung
Um zu unserem Ausgangspunkt und der Frage zurückzukehren, wieso ich meinen KlientInnen meistens nicht direkt zu Lösungen verhelfen kann und möchte, ist die Antwort also: Eigenverantwortung.
Eigenverantwortung führt erwiesenermaßen zu einem erfüllteren Leben, ist ein gutes alltägliches Mittel gegen Depressionen und führt generell zu mehr Zufriedenheit im Leben. Im Kontext meiner KlientInnen fördere ich ein eigenverantwortliches Handeln. Ich gebe ihnen nicht konkrete Lösungen vor, sondern helfe ihnen dabei, eigene Lösungen zu finden.
Ich zeige meinen KlientInnen neue Möglichkeiten, berate und begleite sie auf ihrem Lösungsweg, gebe ihnen falls nötig den entscheidenden Antrieb. Am Ende sind es meine KlientInnen selbst, die verantwortlich dafür sind, herauszufinden, was in den jeweiligen Lebenssituationen zu tun ist. So enden meine Beratungen mit KlientInnen, die glücklicher, motivierter und selbstbewusster sind. Sie lernen eigenbewusst zu handeln und erfahren dadurch, wie viel von ihnen selbst abhängt in Bezug auf ihr Wohlergehen und ihr Leben als Ganzes.