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Stärkung des Immunsystems mit Meditation

Das menschliche Immunsystem ist ein äußerst komplexes System, das sich auf viele verschiedene Weisen stärken lässt. Meistens steht dabei zurecht die Ernährung im Vordergrund. Doch auch abseits der Ernährung gibt es Praktiken, die unser Immunsystem stärken und effizienter arbeiten lassen. Gerade in Zeiten der herrschenden Coronavirus-Pandemie ist es sinnvoll, sich mit diesen bekanntzumachen und diese im Alltag anzuwenden.

Eine der ältesten Praktiken ist dabei die Meditation. Wie genau das Meditieren dem Immunsystem hilft und welche körpereigene Wirkstoffe dabei eine Rolle spielen, soll der folgende Text verraten.

Der Einfluss des Meditierens auf das Immunsystem

Es ist gut bekannt, dass Meditation in erster Linie entspannt und Stress abbaut. Grund hierfür ist unser körpereigenes Hormonsystem. Es sind letztlich nämlich unsere Hormone, die entscheidend verantwortlich sind für unser Stresslevel, unsere Müdigkeit, Glückseligkeit, usw. Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von verschiedenen Drüsen in unseren Körper produziert und hinterher als Signalstoffe in unserem Organismus agieren. Von der Art der ausgeschütteten Hormonen hängt es ab, welche Organe und Körperprozesse aktiv werden. Resultierend daraus, empfinden wir die jeweiligen Gefühle und Gemütszustände.

Die erhöhte Aktivität einzelner Organe und Körperprozesse geht aber stets zulasten anderer, da keiner dieser Prozesse gleichzeitig auf dem Leistungsmaximum laufen kann. Unser Immunsystem ist ebenso auf die Leistungskapazitäten angewiesen, um bestmöglich zu funktionieren und uns so vor verschiedenen Gefahren bewahren zu können. Auch aus diesem Grund schüttet unser Körper Stresshormone aus, die unserem Immunsystem auf kurze Sicht Topleistungen ermöglichen. Doch wird der Stress chronisch, so wird der Stresslevel zur Belastung und zweigt wichtige Energie ab, sodass weniger dieser wichtigen Bestandteile unserem Immunsystem zur Verfügung stehen. So werden wir anfälliger für Krankheiten und unser Körper schlechter darin, diese zu bekämpfen.

Als äußerst wirksame Anti-Stress-Aktivität, kann das Meditieren so also unser Immunsystem nachhaltig stärken.

Wie Meditation auf verschiedene Hormone wirkt

Konkret wirkt sich das Meditieren folgendermaßen auf folgende Hormone aus:

Cortisol (Stresshormon)

Wie bereits oben beschrieben, dienen Stresshormone dazu, unserem Körper kurzzeitig Energiereserven zur Verfügung zu stellen, die uns helfen sollen, Stresssituationen zu überstehen bzw. erfolgreich zu meistern. Wird der Stress aber chronisch, so kommt es zur Ausschüttung von Cortisol, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Cortisol reguliert das Immunsystem und verhindert Überreaktionen, was eine gute Sache. Ist die Menge an Cortisol aber dauerhaft erhöht, so entsteht aus diesem guten Effekt, verminderte Leistung einiger Teile des Immunsystems und damit eine Immunschwäche.
Stress sollte also idealerweise nicht chronisch werden und Cortisol niemals für längere Zeit erhöht sein. Regelmäßige Meditation kann genau das verhindern.

Serotonin (Glückshormon)

Serotonin stellt als Glückshormon in gewisser Hinsicht das Gegenstück zu Cortisol dar. Dabei besteht eine Art Wechselwirkung, denn ein Mangel an Serotonin kann unter anderem zu Depressionen und vielen anderen Erkrankungen und Symptomen führen. Dies führt wiederum zu einer Überreaktion des Immunsystems und resultiert folglich in einer Erhöhung des Stresslevels, was längerfristig den Cortisolspiegel erhöht.

Hinzu kommt, dass Serotonin aus der Aminosäure Tryptophan generiert wird. Der Stoffwechsel des Tryptophan wird aber durch Cortisol gehemmt, das bedeutet ein erhöhter Cortisolspiegel im Körper führt andersherum auch direkt zu einer Senkung des Serotoninspiegels. Ein suboptimaler Kreislauf!
Aus dem gleichen Grund hilft Meditieren aber hier gleich zweifach: Durch das Meditieren werden Glückshormone ausgeschüttet und der Stresslevel im Körper reduziert, was somit also den Serotoninspiegel erhöht und den Cortisolspiegel entsprechend senken lässt.

Melatonin (Schlafhormon)

Melatonin ist als Schlafhormon ein weiterer Botenstoff, der stark mit Serotonin zusammenhängt. Das ist sogar noch untertrieben, den Melatonin wird aus Serotonin überhaupt erst generiert. Körpereigene, lichtempfindliche Enzyme wandeln das Serotonin in Melatonin um, es sei denn sie werden durch Licht davon abgehalten. Deswegen wird Melatonin vor allem bei Nacht und tagsüber verstärkt im Winter produziert.

Melatonin hat den gegenteiligen Effekt eines Glückshormons: Statt euphorisierend und ermunternd, lässt es uns ermüden. Ein Mangel an dem Schlafhormon kann demnach zu Einschlafproblemen und allgemeiner Schlaflosigkeit führen. Dies lässt wiederum den Stresslevel anheben, mit dem ähnlichen suboptimalen Kreislauf, wie oben beschrieben. Wird die Produktion von Tryptophan im Körper gesenkt, so sinkt entsprechend auch die Menge an Melatonin, da weniger Serotonin ausgeschüttet werden kann.

Vor allem abendliches Meditieren kann hierbei wiederum Abhilfe leisten und führt erwiesenermaßen zu einem erhöhten Melatoninspiegel.

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